Gestalttherapie

Über Gestalttherapie

Was ist Gestalttherapie?

Gestalttherapie ist eine ganzheitliche integrative Methode aus dem Bereich der humanistischen Psychotherapie. Die kürzeste Definition lautet: „Ich und Du im Hier und Jetzt“. Denn die direkte Begegnung (Dialog) im Hier und Jetzt ist ein kennzeichnendes Merkmal gestalttherapeutischer Arbeit. Im Wesentlichen geht es um die Entwicklung und Förderung psychosozialer Kompetenzen, die auf ein selbstbestimmtes, wertegeleitetes auf andere Menschen und die Umwelt bezogenes Leben abzielen.

Dabei steht die Unterstützung der persönlichen Entwicklung, Aktivieren von Ressourcen, Stärken der Resilienz, Entfalten des eigenen Potenzials im therapeutischen Prozess gleichberechtigt neben dem Aufdecken gewohnheitsmäßiger selbstschädigender Muster und vermeidenden Verhaltens und Erlebens. Durch ein multimodales Beziehungsangebot holen wir Patienten und Klienten da ab, wo sie in ihrer konkreten Lebenswirklichkeit stehen, nutzen Körper, Gefühl, Kognition und spirituelle Haltungen kreativ, ganzheitlich, integrativ.
Das bewusste und wertfreie Wahrnehmen (Gewahrsein) der eigenen Existenz in der jeweiligen psychologischen, sozialen und ökologischen Realität führt mit therapeutischer Unterstützung zu mehr Präsenz, Wahlfreiheit und Verantwortungsübernahme im Leben. Anpassung wird so zu einem schöpferischen einmaligen und individuellen Akt und ist keine Unterwerfung unter von außen gesetzte Normen. Symptome sind nicht einfach zu beseitigende Krankheitszeichen, sondern wichtige Hinweise auf noch nicht gelungene Regulationsprozesse.

Gestalttherapie wird angewendet in der klinischen Psychotherapie und in vielen Bereichen der Beratung, Pädagogik und Erwachsenenbildung.

Wir führen die Ausbildung im lebendigen Kontext einer Gruppe durch, weil psychosoziale Kompetenz hier viel effektiver gefördert werden kann, als in modularen oder verschulten Systemen.

Für wen ist Gestalttherapie?

Ursprünglich wurde Gestalttherapie als modernes psychotherapeutisches Verfahren in Erweiterung und Abgrenzung zur Psychoanalyse konzipiert. Schnell wurde deutlich, dass ihr Potenzial nicht nur in der Behandlung seelischer Erkrankungen liegt, sondern dass sie ganz allgemein Persönlichkeitsentwicklung fördert. So machte der Satz die Runde: Gestalttherapie ist zu gut, um sie nur für die Behandlung von Störungen zu verwenden und dadurch gesunden Menschen vorzuenthalten.

Entsprechend dieser Vielfalt fühlen sich Menschen vieler Berufsgruppen angesprochen, den Gestalt-Ansatz zu lernen und in ihrem Tätigkeitsbereich anzuwenden: PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen, PsychologInnen, HeilpraktikerInnen, SeelsorgerInnen, PädagogInnen, Sozialarbeiter- und PädagogInnen, sowie andere helfende und unterstützende Berufe wie Krankenpfleger, Hebammen, Logopäden, Ergotherapeuten usw.
„Fachfremde“ Klienten profitieren von der belebenden und wirksamen Selbsterfahrung durch eine verbesserte Beziehung zu sich selbst und anderen.

Viele gestalttherapeutische Ansätze und Techniken finden sich heute als Grundlagen oder im Methodeninventar anderer Therapieschulen, häufig ohne dass diese deren Herkunft benennen:

Dazu gehören Traumatherapie, NLP (Neurolinguistisches Programmieren), Interaktionelle Therapie, Schematherapie, Ego-State-Therapie, EFT (Emotionsfokussierte Therapie), Systemaufstellungen, erlebnisaktivierende Methoden der VT u.v.a.